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Credi vix potest - Kaum zu glauben

Lateinisch als sermo coniugalis (Ehesprache)
 
Geneviève Immè
lebte von 1929 bis 2012. Sie war Lehrerin und unterrichtete am Gymnasium der südfranzösischen Stadt Pau Französisch, Latein und Griechisch. 1978 hatte sie in zweiter Ehe den Sizilianer Antonino Immè  geheiratet. Beide hatten schon Gedichte und Bücher in lateinischer Sprache veröffentlicht. Sie hatten also ausgezeichnete Lateinkenntnisse. Da Geneviève kein Italienisch und Antonino kein Französisch sprach, beschlossen sie daher, in ihrer Ehe lateinisch zu reden. Sie hatten nach einiger Zeit eine solche Übung, dass sie sich fließend in dieser Sprache unterhalten konnten. Dies dürfte wohl weltweit die einzige Ehe gewesen sein, in der sich die Eheleute ausschließlich auf Lateinisch unterhielten.
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Im August 2008 haben wir (von links: mein Sohn Karl-Heinz Eugen, meine
Frau Galina und ich) Frau
Geneviève Immè (Mitte) in Pau besucht.

Pinkeln und Kacken verboten
 
In der Antike wurden die Toten außerhalb der Städte begraben. Die Grabmäler standen rechts und links an den Straßen. Es war eine Unsitte mancher Bürger, ihre Notdurft im Schatten eines solchen Grabmals zu verrichten. In Pompeji hat man ein Graffito entdeckt, in dem jemand, der offenbar nicht ungebildet war, dieses Übel in einem aus zwei Distichen bestehenden Epigramm anprangerte, das er auf den Grabstein einer Frau schrieb, die Urtica hieß:
 
Hospes adhuc tumuli ni meias ossa precantur
Nec, si vis huic gratior esse, caca!
Urticae monumenta vides. Discede cacator!
Non est hic tutum culum aperire tibi.

 
 
Und hier die Übersetzung:
 
Fremder, die Knochen dieses Grabhügels bitten dich, hier nicht zu pinkeln
Und wenn du dieser einen noch größeren Gefallen tun willst, kacke nicht!
Du siehst das Grabmal der Urtica. Verschwinde, Kacker!
Es ist hier für dich nicht sicher, deinen Hintern zu öffnen.

Die Antike war bunt!

 
Wenn wir an antike Statuen und Bildwerke denken, stellen wir sie uns in Weiß vor. Diese Vorstellung geht auf den Neuhumanismus und vor allem auf Winckelmann, einen seiner bekanntesten Vertreter, zurück. Obwohl Winckelmann die Polychromie (Vielfarbigkeit) antiker Skulpturen kannte, teilte er mit vielen Zeitgenossen die Vorstellung, dass ein makelloses Weiß die Schönheit antiker Skulpturen unterstreicht, eine Vorstellung, die bis in die Gegenwart weiterwirkt. Das Bemalen von Marmor oder Stein hielt Winckelmann für eine
barbarische Sitte.
 Eine Begründung dafür, warum eine antike Plastik weiß sein muss, gibt er in seiner
Geschichte der Kunst des Altertums:
‚‚
Da nun die weiße Farbe diejenige ist, welche die mehresten Lichtstrahlen zurückschicket, folglich sich empfindlicher machet: so wird auch ein schöner Körper desto schöner sein, je weißer er ist.‘‘
Heute kann man mit einer spektralanalytischen Untersuchung minimaler Farbreste die Farben antiker Statuen ziemlich genau rekonstruieren. Das hat Paolo Liverani, der Leiter der päpstlichen Antikensammlung im Vatikan, in einem Vortrag an der Aachener RWTH im November 2003 eindrucksvoll an der Statue des Augustus von Prima Porta gezeigt. Man vergleiche einmal die Prima-Porta-Statue des Augustus in gewohntem Weiß mit derselben Statue in ihrer ursprünglichen Gestalt.
Die Münchener Ausstellung
‚‚Bunte Götter‘‘
hat jeden Zweifel an der Buntheit antiker Tempel und Skulpturen beseitigt. Trotzdem sind antike Plastiken und Tempel in den Schulbüchern nach wie vor Weiß. Die Schulbuchmacher haben sich noch nicht dazu durchringen können, sie so zu zeigen, wie sie einmal aussahen: bunt.
 
Der folgende Link führt zu weiteren Informationen:
Bunte Götter
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So kennen wir ihn alle: Augustus von Primaporta in Weiß
…und so sahen ihn die alten Römer: in leuchtenden Farben

Vocabula, quae difficilius Latine redduntur.

 
“Wörter, die nicht so leicht ins Lateinische übersetzt werden können” – so könnte man diese Überschrift frei übersetzen. Sie stammt aus der Titelei eines italienisch-lateinischen Lexikons, das der 1971 im Alter von 86 Jahren verstorbene Kardinal Antonio Bacci für die lateinisch verfassten Schriften der katholischen Kirche, aber auch für Privatgespräche katholischer Geistlicher herausgegeben hat. In der folgenden Liste sind einige moderne Wörter und Redewendungen ins Lateinische übersetzt, bei denen man Übersetzung für schwierig, wenn nicht für unmöglich hält. Die folgenden Beispiele, die alle aus dem Asterix Latinus stammen, sollen zeigen, dass es nichts gibt, was man nicht ins Lateinische übersetzen kann.
Omelett
 
Dolmades (mit Fleisch gefüllte Weinblätter)
 
Männchen machen (von einem Hund)
 
in Auerochsenfett geröstete Schweinskaldaunen
 
Parkgebühr
 
Gemüsesuppe
 
Bärenblutwurst

Rasthaus
 
ein Konto eröffnen
 
sich den Kopf zerbrechen
 
Sesselfurzer
 
Schocktherapie
 
Saltimbocca (italienische Kalbsschnitzel)
 
kandierte Früchte
 
Schweinereien
 
Kochschürze
 
Marmelade
 
Spaghetti
 
eine Nadel im Heuhaufen suchen
 
Spitzbube
 
Frikadelle
 
Boule (französisches Kugelspiel)
 
Kalbsschnitzel
 
Snack
 
Pastete
 
Haarwuchsmittel
 
es trifft haargenau zu
 
Gebrauchtwagen
placenta ovorum
 
pampini carna farti
 
cluniculis subsidere
 
fendicae suillae adipe uri tostae
 
locarium
 
iusculum olerum
 
sanguiculus ursinus
 
carrospitium
 
computum instituere
 
cerebrum perrumpere
 
grapheocrates
 
therapia convulsiva
 
coticulae in buccam salientes
 
fruges saccharo obductae ac incrustatae
 
spurcitiae suum
 
succinctorium coquinarium
 
fructuum liquamen
 
pasta vermiculata
 
acum in feno quaerere
 
furunculus
 
globulus carneus
 
lusio pilaris
 
caruncula vitulina
 
gustulum
 
artocreas
 
potio capillaris
 
ad pilum convenit
 
vehiculum iam usurpatum
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Titelseite des italienisch-lateinischen Lexikons von Bacci